Fotoserien
Vivian Rutsch STILL HERE
Es gibt zwei Dinge, die sie der Tod gelehrt habe: Jemanden, den man liebt, kann man nicht verlieren, und jede nur erdenkliche Grausamkeit existiert, sagt die Fotografin Vivian Rutsch. Ihre Schwester verstarb am 2. März 2018 im Alter von 17 Jahren. Als sie vermisst und einen Tag später tot aufgefunden wird, gehen alle Beteiligten von einem Suizid aus. Zunehmende Ungereimtheiten lassen jedoch an der offiziellen Version zweifeln. Aus den Tagebüchern geht nach ihrem Tod hervor, dass sie sexuell missbraucht wurde. Auch die kleine Halbschwester der Fotografin hat sechs Monate zuvor von sexuellen Handlungen berichtet, die ihr Vater an ihr vorgenommen hatte. Die Staatsanwaltschaft veranlasste keine Überprüfungen. Der Fall wurde zweimal zur Wiederaufnahme eingereicht und abgelehnt. Einer von vielen Fällen in Deutschland, die vielleicht für immer ungeklärt bleiben. Ein fotografisches Essay, das Fragen stellt, die unbeantwortet bleiben.
- Familie
- Gewalt
- Missbrauch
- Personal Story
- Spuren

*1994 in Öhringen, Deutschland
Vivian Rutsch studierte Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover und der Belfast School of Art. Zurzeit lebt sie in Dortmund und absolviert ein Fotografie-Masterstudium. Sie konzentriert sich vor allem auf soziale und humanitäre Themen und erhielt zwei Jahre in Folge das BFF-Förderstipendium. Ihre Arbeit über deutschen Tourismus auf Mallorca wurde auf SPIEGEL Online mehr als fünf Millionen Mal angeklickt.