New Perspectives

„Zanjir“ ist eine imaginäre Konversation zwischen der Künstlerin Amak Mahmoodian und der persischen Prinzessin und Memoirenschreiberin Taj Saltaneh (1883–1936). Als universelle Meditation über Verlust und Trennung greift das Buch auf Bilder aus den Golestan-Archiven in Teheran, Texte und Fotos von Mahmoodian sowie Auszüge aus Taj Saltanehs Memoiren zurück.

Im Jahr 2004 besuchte Mahmoodian das Golestan-Museum im Zentrum Teherans, einst Wohnsitz der Kadscharen sowie der Frau und Verwandten des Königs, um mit der akademischen Archivrecherche zu beginnen. In den Archiven des Museums sind Fotos enthalten, die zwischen 1860 und 1896 von Nasir al-Din Shah, dem König während der Kadscharen-Ära, aufgenommen wurden, als die Fotografie den Iran erstmals erreichte. Diese Archivfotos wurden aufgrund der vielfältigen möglichen Interpretationen und Lesarten der Bilder ein Eckpfeiler für Mahmoodians Projekt. Tatsächlich entschied sie sich, ihre Geschichte durch die anderer zu erzählen – jenen, die in der Vergangenheit lebten und deren Geschichten in der Gegenwart immer noch präsent sind.

Die zeitgenössischen Fotos in Zanjir entstanden zwischen 2002 und 2019 im Irak und Großbritannien. Obwohl das Projekt seine Wurzeln in Teheran hat – in den Golestan-Archiven und in Mahmoodians Familie – sind die Empfindungen in „Zanjir“ vielen gemeinsam, die von ihren Familien und ihrer Heimat getrennt sind.