N E W S L E T T E R

Michał Łuczak
Extraction (2017-2020)

Das Langzeitprojekt „Extraction“ von Michał Łuczak zeigt uns die Folgen der industriellen Kohleförderung. Er hat sein ganzes Leben lang in Bergbauregionen gelebt und fühlt regelmäßig den Boden unter seinen Füßen erzittern. Sein Haus beginnt sich abzusenken, er atmet die schädliche Luft ein, die er selbst verschmutzt hat, indem er sein Haus mit Kohle heizt. Die Kohleindustrie hat die schlesische Landschaft dramatisch verändert und ihre natürliche Umgebung beeinträchtigt.
Nach mehr als einem Jahrhundert des Kohleabbaus ist die Region gekennzeichnet durch Abgänge, Sümpfe und verlassene Gebäude in überwucherten Brachen. Mit diesem Projekt möchte Michał Łuczak den Kohleabbau außerhalb eines bestimmten Kontextes zeigen, sei er politisch, gesellschaftlich, ethnografisch oder ökologisch. Lieber möchte er sich auf das konzentrieren, was schon früher kam: Pflanzen und Felsen sowie den Mut und die Entschlossenheit der Menschen.
Während der Arbeit an diesem Projekt erlebte er die beunruhigende Anziehungskraft der unterirdischen Gänge, und er erlebte die Schönheit einer Kohleader. Durch die Verbindung von Portraits, Landschaften, Stillleben und Multimedia-Elementen schafft er eine Ausstellung, in der Betrachter*innen die Körperlichkeit der unterirdischen Bohrungen erfahren und die Ergebnisse davon sehen können.

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Michał Łuczak, “The Fog” from the work “Extraction”, 9 channel video.

Michał Łuczak (geb. 1983) ist ein visueller Künstler und Kurator. Er hat am Institut für Kreative Fotografie an der Schlesischen Universität in Opava, Tschechien, studiert. Er arbeitet hauptsächlich mit Fotografie und Video mit dem Schwerpunkt auf der komplizierten und söldnerischen Beziehung zwischen Menschen, ihrer unmittelbaren Umgebung und dem natürlichen Umfeld. Seit 2010 ist er Teil des Sputnik Fotokollektivs. Dort leitet er die Mentoring-Programme für Dokumentarfotografie. Seine Arbeiten wurden ausgestellt im Zentrum für zeitgenössische Kunst im Schloss Ujazdów in Warschau, in der Arsenal Kunstgalerie in Białystok, im Mai Mano Haus in Budapest, bei Fotodok in Utrecht und in der RE – MOCAK Galerie in Krakau sowie veröffentlicht in den Büchern „Brutal“ (2012), „Koło miejsca / Elementarz“ (2016) und „11.41“ (2016). Er unterrichtet an der Kunstfakultät der Pädagogischen Universität in Krakau.

Instagram: @michal__luczak
Webseite: http://www.michal-luczak.com