Fotoserien
Nikita Teryoshin Nothing Personal - the back office of war
Tagtäglich werden in den Nachrichten Bilder aus Kriegsgebieten gezeigt, zugleich erreichen die Kriegswaffenexporte Jahr für Jahr neue Rekordhöhen. Nikita Teryoshin schaut mit seiner Fotoreportage hinter die Kulissen des globalen Rüstungsgeschäfts: Er besuchte dazu zwischen 2016 und 2019 ausgewählte Waffenmessen in Europa, Afrika, Asien, Nord- und Südamerika und fand dort überdimensionale Kriegsspielplätze für Erwachsene mit Wein, Bier und Fingerfood. Bühnenreif werden dort Kriegshandlungen vor hochrangigen Gästen, Minister*innen, Staatsoberhäuptern, Generäl*innen und Händler*innen inszeniert. Den Umgang mit Maschinengewehren und raketenangetriebenen Infanteriewaffen können die Besucher*innen an Bildschirmen ausprobieren. Die Begeisterung für die glänzenden Waffen, die vielleicht eines Tages auf Schlachtfeldern, in Bürgerkriegen oder in den Händen von Diktatoren zu sehen sein werden, ist groß.
- Gewalt
- Krieg
- Künstlichkeit
- Simulation
- Spiel
*1986 in Leningrad, Russland
Nikita Teryoshin studierte Fotografie an der FH Dortmund. Er beschreibt seine Langzeitdokumentationen als „street, documentary and everyday horror“. Dabei beobachtet er den globalen Waffenhandel oder auch die industrielle Ausbeutung von Milchkühen. Als freier Fotograf arbeitet er unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, das ZEIT Magazin, DER SPIEGEL und den Stern. 2019 gewann er den ersten Preis beim Miami Street Photography Festival und den PH Museum Grant. 2020 wurde er nominiert für das World Press Foto des Jahres und gewann den ersten Preis in der Kategorie „Contemporary Issues“.