Digital Storytelling
Corinna Guthknecht | Josef Wirnshofer (Süddeutsche Zeitung) Verdingt und Vergessen
„Du bist nichts, du kannst nichts, du wirst nichts“, so beschreiben viele ehemalige sogenannte Verdingkinder das Gefühl, das ihnen in ihrer Kindheit vermittelt wurde. Bis weit in die 1970er-Jahre wurden in der Schweiz Kinder „verdingt“. Die Behörden entzogen sie ihren Eltern, etwa dann, wenn diese zu arm waren, sie selbst aufzuziehen. Armut galt als Fehlverhalten der oder des Einzelnen und stellte eine Gefahr für das Gemeinwohl dar. Arme Mütter und Väter, so dachte man, würden die Kinder negativ beeinflussen. Besonders häufig waren uneheliche und Scheidungskinder betroffen. Die Kinder und Jugendlichen wurden in Heimen, vor allem aber auf Bauernhöfen untergebracht. Dort sollten sie lernen zu arbeiten. Oft aber wurden sie ausgebeutet, geschlagen und missbraucht. Übergriffen wurde nur selten nachgegangen, nicht zuletzt, weil die Pflegefamilien von den Behörden kaum kontrolliert wurden. Corinna Guthknecht traf drei ehemalige Verdingkinder, die ihre Geschichte erzählen.
Link zum Projekt: Verdingt und Vergessen (SZ.de)
- Gewalt
- Missbrauch
- Personal Story
- Spuren
*1989 in Neuseeland
Nach dem Studium der Publizistik und Kommunikationswissenschaft in Zürich studierte Corinna Guthknecht von 2015 bis 2018 Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover und erlangte dort auch den Master in Design und Medien. In ihrer fotojournalistischen Arbeit widmet sie sich vor allem den Themen Identität und Tanz. Als freie Journalistin arbeitet sie unter anderem für Gruner + Jahr, DER SPIEGEL und den Bayrischen Journalisten-Verband e.V., seit Juli 2018 absolviert sie ein Fotovolontariat bei der Süddeutschen Zeitung in München.
*1987 in Traunstein, Deutschland
Josef Wirnshofer studierte Kulturwissenschaft, Politik und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er ist Absolvent der Deutschen Journalistenschule und arbeitet seit 2017 als Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung.
