N E W S L E T T E R

Nanna Heitmann
Hiding from Baba Yaga

Seit jeher suchen die Menschen Schutz und Freiheit in der Taiga und am Ufer des Jenissei, eines etwa 3.487 Kilometer langen Stroms in Sibirien. Erst 1607 erreichen die Russen von Westen her den Fluss, um nach wertvollem Fell zu jagen. Kriminelle, entflohene Leibeigene, Abtrünnige oder einfach Abenteurer schließen sich in wilden Reitergemeinschaften zusammen und lassen sich in der riesigen Taiga nieder. Das Leben der Siedler in Sibirien ist frei und selbstbestimmt für die Zeit. Altgläubige lassen sich an den unberührten Ufern des Jenissei nieder, um der Verfolgung durch den Zaren und später der Sowjets zu entgehen. Heute zieht es die meisten Menschen in Großstädte wie Moskau oder Sankt Petersburg. Der Jenissei verwandelt sich mehr und mehr in ein Mekka für Träumer und Einzelgänger, die der Welt entfliehen wollen. Einsamkeit, unerfüllte Träume und letzte Hoffnungen prägen die Menschen ebenso wie die weite Natur, die gleichzeitig Freiheit und Rückzugsorte schenkt.

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Beitrag zusammengestellt von René Schröder

© für alle Fotos die Fotografinnen und Fotografen
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*1994 in Ulm, Deutschland
Nanna Heitmann studiert an der Hochschule Hannover Fotojournalismus und Dokumentarfotografie, lebt aber aktuell in Moskau. Ihre dokumentarischen Arbeiten wurden unter anderem in De Volkskrant, Stern, The Washington Post und TIME Magazine publiziert. Sie erhielt 2019 den Leica Oscar Barnack Newcomer Award und den Ian Parry Award of Achievement und wurde im selben Jahr Nominee der Agentur Magnum.

www.nannaheitmann.com
@nannaheitmann

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