N E W S L E T T E R

Joost Bastmeijer | Saskia Houttuin
Grit and Grass - A Deadly Conflict in Nigeria

Verwüstete Felder, niedergebrannte Dörfer und Tausende von Opfern: Bewaffnete Kämpfe zwischen Bauern und nomadischen Hirten, den sogenannten Pastoralisten, werden in Afrika immer häufiger. Einer der wichtigsten Gründe für diese Konflikte ist die Landknappheit. Wegen des Klimawandels gehen die Pastoralisten andere Wege, um ihr Vieh zu weiden. Dies ärgert viele Bauern, die von den Ernten leben, die die Kühe fressen. In Plateau, einer Region im Herzen Nigerias, gerät der Konflikt zwischen Hirten und Bauern außer Kontrolle.

Link zum Projekt: Grit and Grass (Englisch)

  • Bauer
  • Gewalt
  • Krise
  • Nigeria
  • Personal Story
  • Spuren
1. Der Türöffner: Kannst du einen prägenden Moment in deiner Karriere als Bildjournalistin beschreiben?

Ich habe mich immer für die Möglichkeiten des Online-Storytelling interessiert. Ich habe als Videoproduzent, Talkshow-Regisseur und Fotojournalist gearbeitet, und obwohl ich für Zeitschriften, Radiosender und Zeitungen gearbeitet habe, war der visuelle Aspekt dessen, wie man eine Geschichte erzählt immer ein roter Faden, der sich über die Jahre hindurchzieht. Ich habe viel mit den Möglichkeiten des Online-Storytelling experimentiert, auch durch neue Apps und Plattformen. Der Umzug nach Kenia mit Saskia, die dort als Fernsehkorrespondentin arbeitet, war der prägende Moment, der mich dazu brachte, zur professionellen Fotografie zu wechseln.

2. Der entscheidende Moment: Wann ist dir dein Thema das erste Mal begegnet und wieso hast du dich dazu entschieden, es fotografisch zu bearbeiten?

In den Niederlanden gibt es immer noch viele Menschen, die nicht an den Klimawandel glauben oder meinen, dass er kein Problem sei. Populistische Politiker bezeichnen den Klimanotstand als „Hysterie“. Wir wollten zeigen, wie der Klimawandel in einigen Teilen der Welt Konflikte befeuert. In der „Middle-Belt“-Region in Nigeria beeinträchtigt er die Menschen ganz sichtbar; der Konflikt bedroht die Lebensgrundlagen der Menschen, da sie sich gegenseitig ihre Häuser anzünden. Indem ich eine visuell ansprechende Onlineproduktion geschaffen habe, hoffe ich, dass diese Geschichte mehr Menschen erreicht hat, als es eine Radiosendung geschafft hätte.

3. Die Zukunft: Wie kann der visuelle Journalismus der Zukunft aussehen?

Ich hoffe, dass es genug Mittel geben wird, um innovative neue Wege zu schaffen, Geschichten zu erzählen, so wie wir es mit dem niederländischen Slice-Tool gemacht haben. Ohne die Unterstützung durch VPRO, unser Kunde bei dieser Produktion, hätten wir niemals mit der Arbeit an einer derartigen Multimedia-Produktion begonnen. Der internationale Fotojournalismus ist wichtiger denn je. Besonders in diesen Corona-Zeiten sehe ich, dass Medien ihren Fokus auf das größere, globale Bild verlieren. Darum sind wirkungsvolle visuelle Geschichten für ein jüngeres Publikum sehr wichtig.

*1988 in Naarden, Niederlande
Joost Bastmeijer schloss 2015 sein Bachelorstudium in Journalismus an der Hogeschool Windesheim in den Niederlanden ab. Er arbeitete als schreibender Journalist für verschiedene niederländische Magazine, als Radiomoderator und koordinierte die Arbeit bei dem Sender NPO Radio 1. Seit Dezember 2017 lebt und arbeitet er als freischaffender Fotojournalist in Nairobi, Kenia, für niederländische und internationale Verlage wie De Volkskrant, The Guardian, Al Jazeera, El País und NRC Handelsblad.

www.joostbastmeijer.com
@joostbastmeijer
Blog

*1988 La Tronche, Frankreich
Saskia Houttuin ist freischaffende Fernseh- und Radiojournalistin und arbeitet als Korrespondentin für Afrika. Sie ist Mitglied der International Women’s Media Foundation (IWMF). Augrund ihrer französisch-niederländischen Wurzeln arbeitet sie vor allem für niederländische Medien, wie RTL Nieuws und VPRO Bureau Buitenland. 2018 gewann Houttuin den Preis der ILO Global Media Competition on Labour Migration und den niederländischen Philip Bloemendalprijs.

www.saskiahouttuin.com
@saskiasaskia

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