N E W S L E T T E R

Michele Spatari
Rising Water

Toiletten auf den Balkonen, die von mehreren Mietparteien gemeinsam benutzt werden, überfüllte Wohnungen, besetzte Fabriken, kaputte Wohnmobile, Wartelisten für Sozialwohnungen, Gerichtsvollzieher und Zwangsräumungen sind Alltag für viele Menschen in Italien. Die Kosten für das Wohnen machen durchschnittlich 36 Prozent der jährlichen Ausgaben italienischer Familien aus. Im Jahr 2017 gab es 32.069 Wohnungsräumungen, allein 2.799 in Turin – durchschnittlich sieben pro Tag, das ist die höchste Rate unter den italienischen Städten. Um diese Wohnungskrise, die durch den wirtschaftlichen Zusammenbruch der 2000er-Jahre noch verschärft wurde, zu bewältigen, betreibt die Stadt Turin noch immer vier Gemeinschaftsbäder für diejenigen, die unter den teilweise menschenunwürdigen Wohnsituationen leiden. Diese Bäder erzählen Geschichten über sozialen Zusammenhalt und Solidarität, aber auch über den Kampf um Wohnraum, über verzweifelte Menschen und ihre Hoffnungslosigkeit.

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  • Obdachlose

*1991 in Bologna, Italien
Seit 2017 arbeitet Michele Spatari als freischaffender Fotograf. 2016 schloss er sein Studium der Architektur und Stadtplanung an der Universität von Ferrara, Italien, ab. In den Jahren 2017/2018 bildete er sich in den Bereichen Visual Storytelling und New Media weiter und gewann den Canon Italy Young Photographer Award. Heute lebt Spatari in Johannesburg, Südafrika, und arbeitet als Dokumentarfotograf für internationale Verlage, wie The New York Times, The Washington Post, Le Monde, Time, The Guardian.

www.michelespatari.com
@michelespatari

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