Fotoserien
Angelos Tzortzinis Contemporary Prisons
Nacht für Nacht fliehen Menschen über das Mittelmeer nach Lesbos, der drittgrößten Insel Griechenlands. Hier liegt Moria, das größte Flüchtlingslager der Welt. Einmal ausgelegt für 3.000 Menschen leben hier mittlerweile fast 13.000. In der früheren Militäranlage sollen die Asylverfahren abgewickelt werden. Doch die Behörden sind mit dem Andrang überfordert. Die Geflüchteten – hauptsächlich aus Syrien, Afghanistan und dem Irak – sitzen seit Jahren in dem überfüllten Camp fest, sind monatelang Kälte, Regen und Krankheiten ausgesetzt. Es fehlt an Nahrungsmitteln und oft auch an Trinkwasser. Verzweiflung, Schmutz und Kriminalität werden hier zum Alltag. Die Helfer*innen geraten an ihre Grenzen. Der griechische Fotograf Angelos Tzortzinis zeigt die Hoffnungslosigkeit der Menschen dort, wo sie sich ein besseres Leben erhofft haben. Und weiterhin kommen jede Nacht Boote, deren Insass*innen in Moria bleiben werden, weil niemand sie in Europa haben will.
- Flucht
- Griechenland
- Migration
*1984 in Egaleo, Griechenland
Angelos Tzortzinis studierte von 2005 bis 2007 Fotografie an der Leica Academy of Creative Photography in Athen und arbeitet seitdem freiberuflich unter anderem für AFP, TIME Magazine, Le Monde, National Geographic. 2015 wurde er vom TIME Magazine als „Best Wire Photographer“ ausgezeichnet und darüber hinaus vielfach prämiert. Nach 2012 und 2018 ist er 2020 zum dritten Mal mit einer Arbeit auf dem Lumix Festival vertreten.