Fotoserien
Jeremy Suyker Come as You Are
„Wann ist ein Mann ein Mann?“, hat Herbert Grönemeyer, einer der bekanntesten deutschen Sänger, bereits 1984 gefragt. Welche Eigenschaften machen einen „echten“ Mann aus? Ist es Mut? Stärke? Emotionale Zurückhaltung? Während man im Alltag immer mehr versucht, diese Stereotype beiseitezuschieben, hält sich die sportliche Welt am Modell hegemonialer Männlichkeit fest. Die Berliner Bruisers (dt.: Rabauken) haben keine Angst, an der Repräsentation der Maskulinität im Sport zu rütteln. Der Rugby-Verein heißt alle Spieler willkommen: ob klein oder groß, dünn oder korpulent, schwul, transgender oder heterosexuell. Die einzige Voraussetzung ist: Sie teilen die Werte Gleichstellung, Toleranz und Teamgeist. Die etwa 40 Mitglieder des 2012 entstandenen Teams stammen aus ca. 20 Nationen – ein Multikulti-Gedanke, der das Wesen Berlins widerspiegelt. Die Bruisers trainieren zweimal pro Woche, nehmen an schwulen und nicht schwulen Turnieren teil und spielen inzwischen in der dritten Liga. Aber insbesondere kämpfen sie seit sieben Jahren gegen die alltägliche Diskriminierung – eine sportliche Hochleistung.
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*1985 in Frankreich
Jeremy Suyker begann seine fotografische Arbeit 2011 mit einer Dokumentation der Folgen des sri-lankischen Bürgerkriegs. Seitdem konzentriert er sich auf soziokulturelle Themen. Besonders bekannt wurde seine Geschichte „The Persian Factory“ über die komplexen Lebensrealitäten von Künstler*innen im Iran. Suykers Bilder wurden unter anderem in National Geographic France, The Sunday Times Magazine, GEO, Newsweek Japan, The Washington Post publiziert.