Fotoserien
Maximilian Mann Fading Flamingos
Weitgehend unbemerkt von der Weltöffentlichkeit ereignet sich rund um den Urmiasee im Nordwesten des Irans eine Umweltkatastrophe. Wo vor zehn Jahren das Wasser noch bis zu den Mauern der Dörfer reichte, findet man heute eine schier endlose Wüste. Schiffe, die einst Menschen von einer Seite des Sees zur anderen brachten, liegen jetzt wie gestrandete Wale am Ufer und verfallen. Salzwinde aus der Wüste breiten sich immer weiter über die Felder aus, sodass die Ernten vertrocknen. Die Dorfbewohner*innen sind ihrer Existenzgrundlage beraubt und fliehen in die umliegenden Städte – die Dörfer rund um den See sterben aus. Der Urmiasee war der zweitgrößte Salzsee der Welt, doch innerhalb weniger Jahre ist die Fläche des Sees um 80 Prozent geschrumpft. Dafür sind sowohl der Klimawandel als auch der enorm hohe Wasserverbrauch im Agrarsektor verantwortlich. Der Schaden für Landwirtschaft und Tourismus wird schon jetzt auf mehrere Hundert Milliarden Euro geschätzt; bis zu fünf Millionen Menschen sind von einer Umsiedlung bedroht.
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*1992 in Kassel, Deutschland
Maximilian Mann studiert Fotografie an der Fachhochschule Dortmund und ist Mitglied des DOCKS Collective. In seinen dokumentarischen Arbeiten setzt er sich mit Umweltthemen und sozial benachteiligten Gruppen auseinander. Für seine Arbeit über den iranischen Urmiasee wurde er 2019 mit dem Felix Schoeller Photo Award für die beste Nachwuchsarbeit ausgezeichnet, erhielt das BFF-Stipendium sowie 2020 ein Stipendium der VG Bild-Kunst. Er gewann in diesem Jahr den zweiten Preis der World Press Photo Stories in der Kategorie „Environment“.