Fotoserien
Moritz Küstner The Silence is the Sound of Fear
Die Halbinsel Krim ist nur durch eine schmale Landzunge mit dem ukrainischen Festland verbunden. Seit der Annexion durch Russland im März 2014 hat sich die wirtschaftliche Lage der Krim erheblich verschlechtert. Die Haupteinnahmequelle, der Tourismus, ist um fast 50 Prozent eingebrochen. Die neue Staatsgrenze schottet die Halbinsel vom Festland ab, was immer wieder zu Versorgungsengpässen der 2,3 Millionen Krimbewohner*innen führt. Auch ist die völkerrechtliche Zugehörigkeit der Halbinsel umstritten. Besonders die muslimischen Krimtataren, die als autochthon gelten, haben unter dem neuen russischen Regime zu leiden. Stalin ließ 1944 das Volk der Krimtataren nach Sibirien deportieren, was fast ein Drittel von ihnen mit dem Leben bezahlte. Erst ab 1988, mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion, durften sie wieder in ihre Heimat zurückkehren. Sie gelten als russlandfeindlich und geraten immer wieder ins Visier der russischen Behörden. Zugleich fühlen sie sich so stark mit ihrer Heimat verbunden, dass es für viele schwer vorstellbar ist, sie zu verlassen.
- Gemeinschaft
- Heimat
- Identität
- Repression
- Russland
*1989 in Erfurt, Deutschland
Moritz Küstner studierte bis 2015 Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover und der Danish School of Media and Journalism in Aarhus. Als freier Fotojournalist arbeitet er unter anderem für CNN, Stern, Süddeutsche Magazin, DIE ZEIT. Mithilfe des Grenzgänger-Stipendiums der Robert Bosch Stiftung erarbeitete er die Fotoreportage über das Leben der Krimtataren.