Fotoserien
Sina Niemeyer Für Mich
„Du hast mir beigebracht, wie es ist, ein Schmetterling zu sein, nur damit du gleich darauf meine Flügel brechen konntest“, schreibt Sina Niemeyer in ihr Tagebuch. Sie kombiniert verschiedene künstlerische Techniken, fotografiert Fundstücke, Orte und sich selbst, zerstört und überklebt Bilder. Sie erzählt so in Bildern und Texten autobiografisch, wie sie in ihrer Kindheit sexuell missbraucht wurde. Es ist eine selbstreflektierende Offenbarung und ein Versuch, die eigene Identifikation zu verorten. Sie zeigt den Betrachtenden auf verschiedenen Ebenen, was ein sexueller Missbrauch für das Leben eines Menschen bedeuten kann, indem sie vage und subtile Emotionen visualisiert, die oft nur schwer mit Worten zu beschreiben sind. Statistisch betrachtet, ist jede dritte bis fünfte Frau in ihrem Leben von sexuellem Missbrauch betroffen. Dieses Projekt erinnert Betroffene daran, dass sie nicht allein sind, und soll sie ermutigen, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, um heilen zu können.
- Einsamkeit
- Empowerment
- Erinnerung
- Familie
- Missbrauch
- Personal Story
*1991 in Deutschland
Sina Niemeyer studierte Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover und der Danish School of Media in Journalism in Aarhus. Ihre Arbeiten thematisieren Intimität, zwischenmenschliche Beziehungen und Feminismus. Mit ihrer Abschlussarbeit „Für mich.“ gewann sie den Nachwuchspreis „gute aussichten“ sowie den „follow up grant“ und wurde international ausgestellt. Niemeyer arbeitet für verschiedene deutsche Magazine und lebt aktuell in Berlin.