Fotoserien
Ana María Arévalo Gosen Dias Eternos
Das wirtschaftliche Elend in Venezuela, die Gewalt und die Kriminalität, die tief in der Gesellschaft verwurzelt sind, kulminieren in sogenannten Präventivhaftanstalten. Tausende Frauen, die auf einen Prozess warten, sind mitunter viele Jahre lang von ihren Familien und Kindern getrennt. „Wenn wir hier rauskommen, werden wir schlechtere Menschen sein als vorher“, sagt die 21-jährige Yorkelis. Ihr Zuhause: „Chinatown“, ein Gefängnis mit einer Zelle, die mit 60 Frauen überfüllt ist. Die Untersuchungshaft ist besonders brutal. Gefangene haben nicht genug zu essen, kein Wasser und keine medizinische Versorgung. Klein- und Schwerkriminelle sind nicht voneinander getrennt. Viele sind psychisch krank und drogenabhängig. Das 2018 verabschiedete „Gesetz gegen Hass“ verbietet Proteste gegen die Regierung und hat zahlreiche Frauen hinter Gitter gebracht. Ana María Arévalo Gosen hat Häftlinge und Entlassene besucht und ist der Frage nachgegangen, was diese Form der Präventivhaft über den Zustand der venezolanischen Gesellschaft sagt.
- Alltag
- Frauen
- Gefängnis
- Gemeinschaft
- Krise
*1. November 1988 in Caracas, Venezuela
2009 zog Ana María Arévalo Gosen nach Frankreich, studierte Fotografie an der ETPA Toulouse und arbeitete danach als freie Fotografin in Hamburg. Seit ihrer Rückkehr nach Venezuela 2017 dokumentiert sie, insbesondere aus der Perspektive von Frauen, die Krise im Land. 2018 erhielt sie den Women Photograph Grant, wurde 2019 für die Joop Swart Masterclass nominiert und gewann mit ihrer Arbeit über ein venezolanisches Frauengefängnis den POY Latam Preis für südamerikanische Dokumentarfotografie.