Fotoserien
Jeoffrey Guillemard Southern Border
Täglich versuchen Migrant*innen aus Mittelamerika, hauptsächlich aus Guatemala, Honduras und El Salvador, in die USA zu gelangen und so Gewalt, Arbeitslosigkeit und Korruption in ihren Ländern zu entfliehen. Für diese Menschen beginnt die Grenze des amerikanischen Traums bereits im Süden Mexikos. Dort angekommen, sind die Geflüchteten tagelang zu Fuß unterwegs, um Arriaga zu erreichen – die erste Stadt im Südwesten, in der sie auf den Güterzug nach Norden klettern können, den Zug, der nicht umsonst „la bestia“ (dt.: „die Bestie“) genannt wird. Niemand weiß, wann „la bestia“ kommt. Wenn man ihr Pfeifen hört, muss alles sehr schnell gehen. Niemand weiß, ob der Zug anhält oder mit voller Geschwindigkeit vorbeirauscht. Niemand weiß, ob man auf oder unter dem Zug landet. Aber auch auf dem Zugdach bleiben erschöpfte Migrant*innen willkommene Opfer: Sie werden ausgeraubt, vergewaltigt, als Drogenkuriere missbraucht oder getötet. Geoffrey Guillemard startete dieses Fotoprojekt 2017 – an dem Tag, an dem Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt wurde.
- Flucht
- Mexiko
- Migration
*1986 in Nancy, Frankreich
Jeoffrey Guillemard arbeitet seit 2006 in ganz Amerika, vor allem in Mexiko, wo er aktuell lebt. Auf eine Zeit als Autodidakt folgte 2014 die fotojournalistische Ausbildung am EMI-CFD in Paris. Er dokumentiert vor allem aktuelle soziale Bewegungen, Migration, Sexualität und religiöse Praktiken. Er gewann 2019 den ersten Preis in der Kategorie Migration bei Picture of the Year LatAm. Seine Bilder wurden unter anderem in The Washington Post, Le Monde und Libération veröffentlicht.